Wie kann ich die Geschlechter bestimmen ?
Geschlechterbestimmung bei Kaninchen, gerade wenn sie jung sind, ist nicht immer einfach. Mit etwas Übung und Geschick klappt dies aber ganz gut. Am Besten ist es, wenn man erst mal an Älteren Tiere "übt", so bekommt man das Gefühl, wie man das Kaninchen am Besten hält usw. Hier das Ganze mal anhand Bilder erklärt:
Wenn man Kaninchen auf den Rücken dreht, sieht man auf den ersten Blick meist nur Fell. wenn man jedoch genauer hinschaut, sieht man 2 kleine "Löcher". Dies ist einmal in Richtung Schwänzchen der After und dann etweder die Scheide oder der Penis.
Auf dem ersten Bild sieht man das Männchen, also den Penis, der zum Vorschein kommt, wenn man leicht kurz vor dem Geschlechstteil auf den Bauch drückt.
Bei unkastrierten Rammler sieht man ab der 12-16. Woche Richtung Schwänzchen die Hoden immer deutlicher. Erst mit dem ca. 6. - 7. Monat sind sie voll ausgebildet. (Aber Vorsicht, Rammler können schon ab der 12. Woche geschlechtsreif sein.)
Rammler haben die Fähigkeit die Hoden durch den Leistenkanal in die Bauchhöhle zurückzuziehen. Dann sieht man nur die Haut der Hodensäcke bei genauerem suchen.
Bei Frühkastrierten Rammler sieht man weder Penis noch Hoden. Meist bleibt die Entwicklung des Rammlers "stehen" und es bildet sich kein Penis, sondern nur eine Art Punkt. :-) ) Foto folgt
Nun kommen wir zu dem Weibchen.
Wenn man leicht kurz vor dem Geschlechstteil auf den Bauch drückt, sieht man einen länglichen Schlitz, also die Scheide. Meist ist sie unscheinbar, recht hell/weiß und dünn.
Wenn eine Häsin "hitzig" ist, kann sie jedoch angeschwollen, größer, breiter, rötlicher oder etwas braun sein. Dies kann ein paar Tage oder Wochen andauern.
Welche Unterschiede gibt es bei Rassezucht und Hobbyzucht?
Vielleicht sind sie beim Suchen von Informationen über Kaninchen auch auf sog. Hobbyzüchter-Websites gestoßen. Viele denken das sei das Gleiche nur das eben Rassekaninchen gezüchtet werden und bei den anderen eben keine Rassen sondern Mischlinge verpaart werden. Das stimmt zwar, aber es gibt noch viele andere große Unterschiede, die ich Ihnen mal aufgelistet habe:
Zuchtvoraussetzungen
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Pflicht für Züchter die in einem Verein züchten bzw. Reinrassige, tätowierte Tiere haben.
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Pflicht für „Hobbyzuchten“. Diese züchten meist mit irgendwelchen Mischlingen
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Artgerechte Ernährung der Tiere
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Pflicht? Ja
Wenn das Muttertier nicht regelmäßig Grünzeug, Obst und Gemüse bekommt, könnten sie die Jungen nicht richtig entwickeln oder Ihnen fehlen wichtige Vitamine. Auch das Fell verbessert sich durch ausgewogene Ernährung.
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Pflicht? Ja
Aber ! Keine kontrolliert wann, wie oft und was gefüttert wird. Außerdem weiß niemand ob das Futter hochwertig ist und ob sich die Mühe gemacht wird teures Obst und Gemüse zu kaufen
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Pflege der Tiere
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Pflicht? Ja
Pflege ist das wichtigste was es gibt, denn wenn sich einmal Krankheiten ausbreiten, sind schnell mal alle Tiere betroffen. Wenn gute Zuchttiere erkranken wegen mangelnder Pflege, dann ist das der „Untergang“ eines jeden Züchters
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Pflicht? Nein
Wie schon erwähnt, keiner kontrolliert es. Es gibt gute und schlechte „Zuchten“. Wenn Tiere sterben, werden eben schnell mal neue besorgt…
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Schaffung geeigneter, kontrollierter Haltungsbedingungen zur gesunden Aufzucht des Nachwuchses.
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Pflicht? Ja
Ohne geeignete Ställe mit den Mindestmaßen darf in einem Zuchtverband nicht gezüchtet werden. Diese sind so angelegt, dass die jeweilige Tierart und Rasse darin gut gehalten werden kann.
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Pflicht? Nein
Hier kann jeder selber entscheiden wie groß die Ställe letztendlich sind.
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Schaffung geeigneter Lichtverhältnisse in den Aufzuchträumen
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Pflicht? Ja
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Pflicht? Nein
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Gesundheitsvorsorge für alle Tiere der Zucht, incl. Impfungen, Entwurmungen, Parasitenbekämpfung etc..
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Pflicht? Ja
Ohne die notwendigen Impfungen ist der Besuch einer Zuchtschau nicht möglich. Wenn sich einmal Krankheiten ausbreiten, sind schnell mal alle Tiere betroffen. Wenn gute Zuchttiere erkranken dann ist das der „Untergang“ eines jeden Züchters.
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Pflicht? Nein
Da die Impfungen bei vielen Tieren schon recht teuer sind, wird meistens nicht geimpft.
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Begrenzung der Anzahl der Zuchttiere oder zu haltenden Tiere, wenn die räumlichen Bedingungen für mehr Tiere nicht geeignet erscheinen.
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Pflicht? Ja
Viele Zuchtverbände begrenzen die Haltung der Tiere pro Züchter, wenn diese Maßnahme angemessen ist. Auch der Zeitfaktor und die Anzahl der zur Pflege der Tiere vorhandenen Personen werden zur Beurteilung herangezogen.
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Pflicht? Nein
Jeder „Züchter“ kann unbegrenzt viele Tiere halten.
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Zucht nur mit zuchttauglichen Tieren (Anatomie, Gesundheit, Wesen),
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Pflicht? Ja
Es werden nur rassereine und gesunde Tiere zur Zucht eingesetzt. Man möchte ja die besten Tiere auf Ausstellungen haben, nicht die Schwächsten oder kranken.
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Pflicht? Nein
Man kann jedes Tier zur Zucht nehmen, „mal sehen was rauskommt“.
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Einsatz der am besten passenden Zuchttiere für eine Verpaarung, auch wenn der Zuchtpartner sehr weit weg oder im Ausland steht (Blutauffrischung zur Vermeidung von Inzuchtdegeneration).
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Pflicht? Ja
Sehr viele Züchter nehmen weite Strecken in Kauf um ein passendes Gegenstück zu erwerben.
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Pflicht? Nein
Wie erwähnt paart man einfach darauf los, weil man eben „Spaß“ daran hat, den Kleinen beim wachsen zuzusehen. Mit keinem wirklichem Ziel.
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Prüfung der züchterischen Voraussetzungen und Kenntnisse des angehenden Züchters, Schulungen, Weiterbildungen, Literaturstudium
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Pflicht? Ja
Schulungen sind nicht überall Pflicht, der Erwerb entsprechender Kenntnisse über Literatur- Studium wird aber im Gespräch mit Fachleuten geprüft.
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Pflicht? Nein
Es bleibt dem Züchter überlassen, sich die nötige Vorbildung zu verschaffen.
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Mitgliedschaften in Zuchtverbänden
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Pflicht? Ja
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Pflicht? Nein
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Begrenzung der Anzahl an Würfen bzw. Nachwuchs pro Muttertier und Einhaltung von sinnvollen Zuchtpausen
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Pflicht? Ja
Jeder Züchter hat gute Muttertiere, diese sollen zwar so viel wie möglich Nachwuchs bringen, aber wenn eine Häsin in einem Jahr mal übertrieben 6 Würfe hat, dann schafft sie meist im nächsten Jahr nichts mehr. Auch die Gesundheit, Wurfleistung, Milchleistung der Häsin lässt nach. Deshalb wird die Häsin meist 2 mal im Jahr gedeckt, dafür bleibt sie z.B. 3 Jahre in der Zucht.
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Pflicht? Nein
Meistens werden die Muttertiere viel zu häufig gedeckt. Daraus kann kein gesunder und kräftiger Nachwuchs entstehen.
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Ein guter Rassezüchter hat meist 1-2, max. 3 Rassen in den Stallungen. Alle Tiere müssen laut ZDRK in beiden Ohren tätowiert sein. Durch die Tätowierung kann man im Zuchtbuch genau feststellen woher das Tier kommt, welche Elterntiere es hatte und bei vielen kann man mehrere Generationen zurückverfolgen. Wer im Verein züchtet muss sich bei den Platzansprüchen (Mindestmaße) an Gesetzte halten. Außerdem vorher gründlich über Rassen, Farbenschläge, Haltung, Vererbung, Zucht und Standard informieren. Es wird stark darauf geachtet das die Mutter genügend Milch hat und alle Jungen wohl ernährt sind. Außerdem werden keine Häsinnen eingesetzt die Zickig oder bissig sind, denn dies kann sich weitervererben.
Ein Hobbyzüchter hat meist viele „Rassen“, fragen sie einfach mal nach. Meistens wird Ihnen dann geantwortet Zwergwidder und Löwenköpfchen, aber z.B. hat er auch noch Satin-Zwergwidder, Rex-Zwergwidder oder Löwen-Zwergwidder. Dies sind schon 3 „Rassen“ mehr. Ich möchte keinen hier nieder machen, der keine reinrassigen/tätowierten Kaninchen züchtet, denn es gibt ja nicht nur „schlechte“.
Ein guter Hobbyzüchter hat sich wirklich auch nur auf 2-3, max. 4 Rassen beschränkt und verpaart nicht irgendwas mit irgendwem. Es sollte sich ggf. auch auf eine Farbe oder Zeichnungsart beschränkt werden. Außerdem werden die Tiere in den vorgeschrieben Stallgrößen gehalten, artgerecht gefüttert und gepflegt.
Was bedeutet die Tätowierung in den Ohren reinrassiger Kaninchen?
Viele Laien fragen sich, was die Nummern in den Ohren der Tiere zu bedeuten hat. Um die Identität jedes Rasse-Kaninchens eindeutig feststellbar ist, trägt es in beiden Ohren eine Tätowierung:
Im rechten Ohr die Kennzahl des Vereines wo die Tiere geboren und tätowiert worden sind (z.B. H 244 für den Kleintierzuchtverein Bad Vilbel)
Im linken Ohr die Tierkennzahl, die aus drei Einzelzahlen besteht und angibt, wann das Kaninchen geboren wurde. Die erste Zahl gibt dabei den Monat in dem das Tier geboren ist an. (z.B. 2 für den zweiten Monat= Februar oder 4 für den vierten Monat = April…)
Die zweite das Jahr (einstellig) an (z.B. 9 für 2009, 0 für 2010…)
Die dritte Zahl stellt eine laufende Nummer dar, daran sieht man das wievielte Tier dieser Rasse in diesem Jahr tätowiert worden ist.
Ein Kaninchen mit dem Täto "2.0.13" ist also im Februar (2) 2010 (0) geboren worden und ist das dreizehnte Tier (13) das von dieser Rasse tätowiert worden ist. Tiere, die nicht tätowiert und im Zuchtbuch eingetragen sind, dürfen weder auf Kaninchenschauen ausgestellt noch zur Zucht im Verein eingesetzt werden.
Linkliste / Infoseiten:
Die Seite ist noch im Aufbau
Tierschutzgesetz:
https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html#BJNR012770972BJNG000203377
www.sweetrabbits.de
Von dieser umfangreichen Seite habe ich auch ein Teil meiner Texte.